Wie mir vier einfache Fragen geholfen haben, wieder klarer zu sehen.
Es war einer dieser Tage, an denen ich abends im Bett lag und dachte: Ich war den ganzen Tag beschäftigt – aber was genau habe ich eigentlich gemacht?
Mein Kopf war voll, meine To-do-Liste lang – aber innerlich fühlte ich mich leer. Unverbunden. Als würde mein Tag einfach an mir vorbeiziehen.
Vielleicht kennst du das.
Du funktionierst, bist zuverlässig, gibst dein Bestes. Und trotzdem bleibt am Ende oft dieses diffuse Gefühl, nicht wirklich weitergekommen zu sein.
Ich habe lange geglaubt, das sei einfach so. Dass es dazugehört. Dass ich mich vielleicht nur besser organisieren muss.
Aber je mehr ich optimiert habe, desto erschöpfter wurde ich.
Bis ich angefangen habe, mir andere Fragen zu stellen.
Die Wende kam leise
Nicht durch ein großes Aha-Erlebnis, sondern durch einen ganz kleinen Moment.
Ich saß mit meinem Notizbuch am Küchentisch, noch leicht verschlafen, Kaffee in der Hand. Und ich schrieb mir eine einzige Frage auf:
Was ist heute wirklich wichtig?
Nicht: Was muss ich heute alles schaffen?
Sondern: Was davon bringt mich meinem inneren Gefühl von Klarheit, Ruhe oder Verbundenheit näher?
Diese Frage hat etwas verändert.
Denn plötzlich war nicht mehr mein Kalender der Maßstab – sondern ich selbst.
Im Laufe der Zeit sind drei weitere Fragen dazugekommen. Und gemeinsam haben sie mir geholfen, meinen Tag bewusster zu gestalten – und mich selbst wieder mehr zu spüren.
Meine vier Fragen für mehr innere Klarheit
1. Was ist heute wirklich wichtig?
Es gibt immer unzählige Aufgaben. Aber oft ist nur eine Sache dabei, die dich wirklich weiterbringt.
Manchmal ist es ein Gespräch, das du lange aufgeschoben hast. Manchmal ein Moment für dich.
Schreib dir jeden Morgen eine Sache auf, die dir wirklich am Herzen liegt – und tu sie zuerst.
2. Muss ich das selbst machen?
Ich war lange die Königin des Alles-selber-Machens.
Doch irgendwann habe ich gemerkt: Nur weil ich etwas kann, heißt das nicht, dass ich es auch muss.
Manche Aufgaben dürfen warten. Andere dürfen gehen. Und wieder andere darf jemand anders übernehmen.
3. Werde ich in einem Jahr froh sein, dass ich das heute gemacht habe?
Diese Frage ist mein persönlicher Filter für Wichtigkeit.
Sie hilft mir, zwischen echter Priorität und bloßer Dringlichkeit zu unterscheiden.
Sie erinnert mich daran, dass mein Leben mehr ist als ein To-do-Stapel.
4. Passt das zu meinen Werten?
Manchmal sagen wir Ja zu Dingen, die eigentlich gar nicht zu uns passen – aus Pflichtgefühl, Harmoniebedürfnis oder Angst, jemanden zu enttäuschen.
Ich frage mich heute bewusster: Ist das, was ich vorhabe, stimmig mit dem, was mir wirklich wichtig ist?
Und jetzt?
Ich wünsche dir nicht noch mehr To-do-Listen.
Ich wünsche dir Räume, in denen du dich wieder spüren kannst.
Vielleicht beginnst du damit, dir morgen früh eine einzige dieser Fragen zu stellen – und zu beobachten, was das mit deinem Tag macht.
Manchmal liegt die größte Veränderung in etwas ganz Kleinem.
In einem stillen Moment.
In einem ehrlichen Blick nach innen.
In einer einzigen Antwort, die plötzlich alles ein bisschen leichter macht.
Von Herz zu Herz,
Julia